25 Jahre Olgäle-Stiftung und neuer Jubiläumsfilm

11. November 2022

Heute lud das Team der Olgäle-Stiftung anlässlich ihres 25. Jubiläums alle Mitarbeitenden zu einem klein Get-together ein und präsentierte den neuen Jubiläumsfilm. Der Film gibt einen spannenden und eindrucksvollen Einblick in die Arbeit der Stiftung für die kranken Kinder im Olgäle.

Wir danken Martin Castor und Malte Kirchner, dem gesamten Filmteam und allen Protagonisten, die zum Gelingen dieses Films beigetragen haben.

 

 

Ein Vierteljahrhundert Hilfe für die kranken Kinder im Olgahospital: Olgäle-Stiftung für das kranke Kind e.V. feiert ihr 25-jähriges Bestehen

 

Seit 25 Jahren hilft die Olgäle-Stiftung für das kranke Kind e.V. den kranken Kindern und deren Eltern im Olgahospital in Stuttgart, um deren Situation – unabhängig vom Krankheitsbild – zu erleichtern und die medizinische Versorgung zu verbessern. Gleichzeitig setzt sich die Stiftung auch als Lobby für die kleinen Patienten und deren Familien ein und wird dort aktiv, wo Stadt, Land und Krankenkassen an ihre finanziellen Grenzen stoßen.

 

Offiziell gegründet wurde die Stiftung am 06. November 1997 unter der Schirmherrschaft des kürzlich verstorbenen Herzogs Carl von Württemberg, ohne jegliches Kapital. Mit dem Bekannterwerden der Stiftung nahmen die Spenden zu und die vier Hauptziele der Stiftung konnten in Angriff genommen werden: Dazu gehören die Schaffung einer kindgerechten Atmosphäre, um soweit als möglich den Kindern die Angst vor einem Klinikaufenthalt zu nehmen und sie bspw. von Schmerzen abzulenken; eine gute psychosoziale Betreuung der Kinder und Eltern, da die Psyche zur Genesung sehr wichtig ist, aber auch die Anschaffung von modernen medizinischen Geräten, die bessere Diagnostik bei weniger Schmerzen oder Strahlenbelastung ermöglichen und Bildungsangebote für Ärzte, Pflegekräfte sowie Bildung und Begleitung der Eltern.

 

1997 war die Bausubstanz des alten Olgahospitals aus den 50iger und 70iger dringend renovierungsbedürftig. Die Wartebereiche für die Familien waren trist und teilweise im Keller im 2. Untergeschoss gelegen. Es gab noch 6-Bett-Zimmer und keine Bäder für die Mütter. Ein Rooming-in war praktisch unmöglich. Es fehlte an medizinischer Ausstattung und Personal, vor allem für die psychosoziale Betreuung der schwer oder chronisch kranken Kinder und ihrer Familien. Im alten Olgahospital in der Bismarckstraße hat die Stiftung viele Wartebereiche, beginnend mit der Notaufnahme, bunt und ansprechend gestaltet, ein Team von Krankenhausclowns aufgebaut, die ersten Stellen für fehlende Psychologen und Sozialpädagogen geschaffen sowie eine Bücherei für Kinder und Eltern eingerichtet, etc.

 

Um langfristig die Kosten für die einzelnen Kliniken in Stuttgart zu reduzieren und um endlich ein Mutter-Kind Zentrum für Problemgeburten zu schaffen, hatte der damalige OB Dr. Wolfgang Schuster dem Gemeinderat vorgeschlagen, eine neue Kinderklinik zusammen mit der Frauenklinik auf dem Areal des Katharinenhospitals zu erbauen. Als der Gemeinderat schließlich zustimmte, wurde der Bau viel teurer als ursprünglich geplant, so dass für die Innengestaltung keinerlei Gelder mehr vorhanden waren.

 

Daraufhin startete die Olgäle-Stiftung eine große Spendenaktion für den Neubau schon einige Jahre vor Baubeginn, die es möglich machte mit der Klinikverwaltung, den Ärzten und der Stadt einen Gestaltungswettbewerb für die Innengestaltung der neuen Kinderklinik auszuloben und in Summe 2,5 Mio. Euro in den Neubau und in medizinische Geräte zu investieren. Das gelungene Ergebnis ist die große Arche der Hoffnung in der Eingangshalle, die bunten Wartebereiche und fröhlichen Tierfiguren an den Wänden der Flure als kindgerechtes Leitsystem sowie eine neue, gut ausgestattete Bücherei für Kinder und Eltern zusammen mit einem Internetraum und ein würdevoller Abschiedsraum.

 

Aber auch zu besseren medizinischen Geräten verhilft die Olgäle-Stiftung mit mehreren Hunderttausend Euro jedes Jahr. Zum Einzug ins neue Olgäle 2014 konnte die Stiftung dazu beitragen, dass das Olgahospital Referenzzentrum für den Einsatz des neuen schnelleren Kernspintomographen und des strahlungsärmeren Herzkatheterlabors wurde. Zwei mobile W-Lan-Röntgengeräte für die Intensivstationen, die direkt zum Patienten gefahren werden können – im kinderfreundlichen Giraffendesign – beschleunigen die Diagnose. Im vergangenen Jahr konnte die Olgäle-Stiftung auch ein ECMO-Gerät, also eine Herz-Lungen-Maschine, der Intensivstation übergeben für Kinder und Jugendliche mit Herzversagen bzw. zur Beatmung bei Corona. Als Jubiläumsgeschenk finanziert die Stiftung ein elektrophysiologisches Gerät zur Diagnostik und Behandlung von Herzrhythmusstörungen für 300 000 €, einmalig in ganz Baden-Württemberg. Gleichzeitig eine Willkommensgabe für den neuen Chefarzt der Abteilung für Kinder mit angeborenen Herzfehlern Prof. Gunter Kerst.

 

Für ca. 700.000 Euro stellt die Stiftung im Jahr zusätzliches Personal zur Verfügung: Psychologen, mehrere Sozialpädagogen, eine Wissenschaftlerin in der Krebsforschung, eine Erzieherin auf der Krebsstation, Arzt und Schwesternstellen in der häuslichen Nachsorge von krebskranken oder schwerst chronisch kranken Kindern, Personal für die Adipositasambulanz, kostenlose Pflegeberatung für die Eltern, Reittherapie für psychisch kranke Kinder, Musiktherapie auf der Krebs- oder Frühchenstation sowie Theaterpädagogik in der Psychosomatik.

 

Bereits seit 1999 sind psychologisch geschulte Clowns im Einsatz. Sie lenken die kleinen Patienten von Ängsten und Sorgen ab, trösten und machen Mut. „Lachen macht gesund“, auch durch die Stimulierung des Immunsystems.

 

Mehr Sicherheit in der Versorgung von Notfällen ermöglichte der Kauf von mehreren Hightech-Puppen, vom Frühchen bis zu einer gebärenden Frauenpuppe mit Baby für das Ausbildungszentrum STUPS, dem Stuttgarter Patientensimulator. Dort finden die Schulungen aller ärztlichen, pflegerischen Mitarbeiter und Rettungssanitäter statt. Die dazu notwendige Personalstelle der leitenden Notärztin hat die Stiftung drei Jahre lang finanziert, bis sie vom Klinikum übernommen wurde.

 

—–

Die Stiftung zählt aktuell rund 1.240 Mitglieder und vor Corona waren zudem über 80 ehrenamtlich Tätige im Olgäle aktiv: Sie betreuen die Kleinen am Krankenbett, vor allem wenn die Eltern nicht da sein können. Sie bieten Lesestoff und Internet in der ehrenamtlich geführten Bücherei für Kinder und Eltern an oder sie basteln in den Wartebereichen, um den Kindern die Wartezeiten zu verkürzen.

 

Sehr dankbar ist die Stiftung den vielen Spendern und Menschen, die der Stiftung seit so vielen Jahren ihr Geld und ihre Nachlässe anvertrauen, denn ohne diese großzügigen Zuwendungen wäre das alles nicht möglich. Durch den Aufbau des Stiftungsgrundstocks ist für die Zukunftssicherung der Olgäle-Stiftung gesorgt – doch die oft schwerst kranken Kinder und ihren Familien brauchen weiterhin die Hilfe der Stiftung und ihrer Spender – sei es mit finanzieller Zuwendung, oder persönlichem Engagement.