Kooperation der Olgäle-Stiftung mit der Musikhochschule Stuttgart startet erneut

27. März 2012

Inzwischen ist es schon gute Tradition, dass an einem Nachmittag in der Woche die kleinen Patienten mit ihren Eltern oder Geschwistern auf der Kinderkrebsstation K 1 des Olgahospitals in Stuttgart mit unterschiedlichsten Instrumenten musizieren, klatschen, Lieder singen und auch viel lachen. Zum Sommersemester 2012 startet die Musiktherapie für krebskranke Kinder nun nach Ostern von neuem. Vor fast vier Jahren fragte die Olgäle-Stiftung für das kranke Kind e.V. bei der Musikhochschule Stuttgart wegen einer möglichen Kooperation an, da man sich auf der Kinderkrebsstation ein Musikangebot für die kleinen Patienten und ihre Angehörigen wünschte. Die Musik- und Bewegungspädagogin Prof. Ann-Barbara Steinmeyer, die den Studiengang Elementare Musikpädagogik an der Stuttgarter Musikhochschule seit 2008 leitet, nahm sich von Beginn an mit großem Engagement und Begeisterung dem Projekt an und entwickelte gemeinsam mit ihren Studenten unterschiedliche Inhalte und Methoden für dieses offene Musikangebot.

 

Im Wintersemester 2008/2009 startete Steinmeyer gemeinsam mit mehreren interessierten Studenten, vor allem Charlotte Apel, Adina Maiwald und Roger Gehrig, während des Semesters eine Musikstunde für die kleinen Patienten und ihre Angehörigen im Aufenthaltsraum auf der Kinderkrebsstation. Kinder und Jugendliche im Alter von zehn Monaten bis 17 Jahren, die häufig lange Aufenthalte auf Station verbringen müssen, freuen sich seither auf das wöchentliche Musizieren und die damit verbundene Abwechslung. Mit eingebunden ist auch die Klinikseelsorgerin Katharina Roos, die die Kranken zum Mitmusizieren aufmuntert. Mit großer Sensibilität geht die Professorin auf die Kranken ein und versetzt sie mit ihrer Gitarre oder dem von der Olgäle-Stiftung ebenfalls gespendeten Digitalpiano aus ihrer oft traurigen Situation in eine völlig andere Welt. „Man weiß um die heilsame Wirkung von Musik. Beim Musizieren und Singen können sich die Kinder entspannen und werden emotional ausgeglichener. Dies möchten wir ausnützen. Außerdem können so die Geschwister, Eltern und kleinen Patienten einmal in der Woche an etwas anderes denken als an die Krankheit“, berichtet Steinmeyer.

Durch diverse Spendenaktionen konnte die Olgäle-Stiftung hierfür Instrumente, wie das Digitalpiano, Rasseln, ein Glockenspiel und -kranz, eine Kinderharfe, eine Djembe, eine Rahmentrommel, eine Cajon etc. und Unterrichtsmaterial anschaffen, die die Kinder begeistert bespielen. „Eines unserer großen Stiftungsziele ist es den Krankenhausalltag für die Kinder im Olgäle erträglicher und kindergerechter zu machen, daher unterstützen wir hier sehr gerne. Für Spenden, speziell um die Musiktherapie fortführen zu können, sind wir sehr dankbar, da wir laufend in Musikinstrumente investieren und auch den engagierten Studenten eine Aufwandsentschädigung bezahlen möchten“, so Dr. Stefanie Schuster, Präsidentin der Olgäle-Stiftung für das kranke Kind e.V.

 

Im Verlauf der Kooperation kam Jana Haege mit hinzu, die Schulmusik und Klarinette an der Musikhochschule studiert und sich nun bereits seit über drei Jahren für das Projekt engagiert und im Rahmen ihrer Staatsexamensarbeit wissenschaftlich begleitet. Zudem erweiterte die Musikprofessorin das Projekt fachlich und inhaltlich, u.a. in dem sie auch Einzelbesuche am Krankenbett für Kinder anbietet, die nicht in den Aufenthaltsraum kommen können oder wollen. Dies wird inzwischen auch häufig nachgefragt, so dass Steinmeyer und Haege, verstärkt von Steffen Schaff, der den Bachelorstudiengang Gesang an der Musikhochschule studiert, im Anschluss an die Musikstunde am Freitagnachmittag auch noch direkt am Krankenbett mit den Kindern Musik machen. Auch der Einsatz von Bewegung, soweit das den kleinen Patienten möglich ist und das soziale Miteinander sind den Beteiligten wichtig. Prof. Dr. Stefan Bielack, Ärztlicher Direktor der Kinderonkologie, dankt herzlich für diese Bereicherung auf der Kinderkrebsstation: „Die Resonanz auf die Musikstunde ist sowohl bei den Eltern als auch bei den kleinen Patienten durchweg positiv. Ich hoffe sehr, dass diese noch lange so fortgeführt werden kann“.