Spende aus Deutschem Zukunftspreis

21. Februar 2011

Das Fraunhofer-Preisträgerteam des Deutschen Zukunftspreises 2010 des Stuttgarter Fraunhofer-Instituts für Produktionstechnik und Automatisierung (IPA), speziell Andrzej Grzesiak und Ralf Becker, übergaben vor kurzem im Olgahospital eine Spende in Höhe von 20 000.- € an die Olgäle-Stiftung für das kranke Kind e.V. Vorzugsweise soll der Geldbetrag aus ihrem Anteil am Deutschen Zukunftspreis zur Hälfte der Pädiatrie 3, dem Zentrum für Angeborene Herzfehler und Pädiatrischer Intensivmedizin und zur anderen Hälfte dem Neubau des Olgahospitals auf dem Gelände des Katharinenhospitals, zugute kommen. Der Grund hierfür liegt in einem schweren Schicksalsschlag, der die Familie Becker nach der Geburt ihres ersten Sohnes traf. Artur kam mit fehl angelegten Organen und einem schweren Herzfehler zur Welt. Er wurde daher gleich nach seiner Geburt auf der Intensivstation des Olgahospitals aufgenommen und dort umfassend betreut.

 

Über lange Wochen versuchte man ihn unter großem Einsatz der behandelnden Ärzte und Schwestern am Leben zu erhalten. Nach circa drei Monaten verstarb er in der Nacht bevor er entlassen werden sollte. Diese schlimme Erfahrung hat die Familie Becker für immer mit dem Olgahospital und der Kardiologischen Intensivstation verbunden. „Es ist uns daher ein Anliegen, mit der Spende nochmals unseren Dank für die großartige menschliche, ärztliche und pflegerische Betreuung auszudrücken und zu ermöglichen, dass vielen anderen Kindern auch stets in dieser Qualität geholfen werden kann.“, so Ralf Becker, der seinen Gruppenleiter Andrzej Grzesiak von der Spende an die Olgäle-Stiftung überzeugen konnte.

 

Das Fraunhofer-Team erhielt Anfang Dezember 2010 zusammen mit zwei Preisträgern der Esslinger Firma Festo den Deutschen Zukunftspreis 2010 des Bundespräsidenten, der mit einem Preisgeld von 250 000.- € dotiert ist. Das Forscherteam entwickelte im Rahmen des Festo Bionic Learning Networks den Bionischen Handling-Assistenten, einen völlig neuartigen intelligenten Roboterarm. Struktur und Funktionsweise sind dem Elefantenrüssel nachempfunden. Das flexible Assistenzsystem ermöglicht Mensch und Maschine erstmals gefahrlos und effizient zusammen zu arbeiten. Denkbar sind Anwendungsgebiete im Bereich der Industrie, in der Landwirtschaft, im häuslichen Umfeld oder gar in der Pflege. Das Fraunhofer-Festo-Preisträgerteam, das das Preisgeld nach eigenem Ermessen selbst verwenden kann, hat sich dazu entschlossen, das gesamte Preisgeld zu spenden. Der Großteil davon soll dazu dienen, Stipendien für Studierende in Ingenieurs- und Technikwissenschaften zu finanzieren.

 

Dr. Stefanie Schuster, die Präsidentin der Olgäle-Stiftung für das kranke Kind e.V., dankte den Spendern herzlichst und führte sie persönlich durch das Olgahospital. Sie zeigte Ralf Becker und seiner Frau Nina und den beiden inzwischen geborenen 3 ½ und zwei Jahre alten Söhnen Oskar und Gustav sowie Andrzej Grzesiak, dessen Kinder auch schon im Olgahospital behandelt wurden, auszugsweise, was die Stiftung in den vergangenen dreizehn Jahren seit ihrem Bestehen alles im Olgahospital zum Wohle der kleinen Patienten ermöglichen konnte.

 

Mit dem deutschen Zukunftspreis werden seit 1997 jährlich Forscher und Entwickler ausgezeichnet, die mit Kreativität und Wissen Innovationen entwickeln und so den Menschen dienen, das Leben zu verbessern und zur Zukunftsfähigkeit beitragen. Die Auszeichnung gehört zu den bedeutendsten Wissenschaftspreisen in Deutschland.

www.deutscher-zukunftspreis.de

 

v.l.n.r.: Gabriele Kilian; Preisträger Ralf Becker; Dr. Stefanie Schuster; Preisträger Andrzej Grzesiak; im Vordergrund die Söhne von Ralf Becker Gustav und Oskar