Olgäle-Stiftung finanziert auch in 2011 die Reittherapie

2. Februar 2011

Kindern, wie dem neunjährigen Thomas, der an einer kindlichen Depression mit starken Trennungsängsten und einem sehr geringen Selbstwertgefühl leidet, kann neben der klassischen Behandlung in der Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie (KJP) des Olgahospitals in Stuttgart durch eine begleitende Reittherapie nachhaltig geholfen werden. „Die Pferdegestützte Pädagogik und Therapie wird heutzutage bei vielen psychiatrischen Krankheitsbildern, wie Depressionen, Angststörungen oder posttraumatischen Belastungsstörungen, mit einbezogen. Im Rahmen der Therapie erhalten die Kinder mehrere Einheiten bei einem ausgebildeten Reitpädagogen auf speziell dafür geschulten Pferden“, erläutert Prof. Dr. Reinmar du Bois, Ärztlicher Direktor der KJP am Olgahospital.

 

Peter Rave, langjähriger Reitpädagoge der KJP, beschreibt die Grundzüge der Therapie wie folgt: „Ein Pferd kann einem Menschen auf eine sehr einfache Art und Weise helfen, denn es akzeptiert ihn, wie er ist, mit all seinen Stärken, aber auch mit seinen Schwächen.“ Thomas war schon immer ein hoch sensibles Kind. Soziale Kontakte gab es kaum, da er nicht mehr in der Lage war zur Schule zu gehen. Seine Ängste und psychosomatischen Beschwerden, wie Bauch- und Kopfschmerzen, hatten sehr stark zugenommen, so Rave weiter. Thomas bekommt durch die Pferdetherapie die Möglichkeit, Vertrauen und positives Lebensgefühl zu erfahren, Ängste und Kommunikationsstörungen abzubauen und somit Selbstbewusstsein zu entwickeln, weiß Rave. Schon nach wenigen Stunden findet Thomas Sicherheit und Vertrauen bei seinem Pferd. Die Ruhe des starken, großen Tieres, dem er sich anvertraut, überträgt sich auf den Jungen. Er kann sich auf dem warmen Pferderücken von Therapiepferd Naomi tatsächlich entspannen und strahlt dabei vor Freude über das ganze Gesicht. Für die nächste Therapiestunde wünscht er sich bereits einen kleinen Weg alleine mit dem Pferd zu reiten. Die Zielsetzung dabei ist durch ein besseres inneres Gleichgewicht auch ein äußeres Gleichgewicht in der Beziehung zu dem Pferd und darauf aufbauend auch wieder zu seinen Mitmenschen zu bekommen.